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Oskar Rózsa Trio: The Universal Cure (Review)
Artist: | Oskar Rózsa Trio |
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Album: | The Universal Cure |
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Medium: | CD | |
Stil: | Jazz |
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Label: | Hevhetia | |
Spieldauer: | 45:30 | |
Erschienen: | 06.06.2006 | |
Website: | [Link] |
Der Bandleader mag seinen Namen für dieses Trio hergeben, doch es ist vor allem der Gitarrist, dessen Arbeit auf „The Universal Cure“ in den Vordergrund rückt.
„The Universal Cure“ wurde hörbar aufs Studio ausgelegt, denn John Shannon schichtet häufig Gitarrenlinien übereinander und tritt auf zahlreiche Effektgeräte, unter anderem Verzerrer und Phaser im eröffnenden „Dance Of The Paradigms“. So geschieht es, dass die Scheibe trotz akustischer Anlage elektrifiziert anmutet und – jawohl – bisweilen sogar rockt.
„Universe“ gerät so zum post-rockigen Nachtschattengewächs mit angedeuteten Rhythmen, hintergründigen Naturgeräuschen und schwebenden Saitensounds, denn auch der Bassist pinselt Klangflächen in die Luft, statt den Boden zu bestellen. Ein Motiv schält sich erst zum Schluss heraus, sobald die Musiker kräftig zupacken. Im Titelstück gibt Rózsa am Keyboard den Ton vor, damit sein Gitarrist diesen aufgreifen und umspielen kann. Schnell treffen sich die beiden zum bedächtigen Unisono, was aber nicht im eigentlich vorhersehbar dramatischen Finale mündet.
Nein, das Trio mag eine sachte „Preparation“; in diesem Song endlich bemüht der Anführer einen leicht schmutzig klingenden Bass ohne Bünde und bringt es fertig, nicht nach den prägenden Figuren an diesem Instrument zu klingen. Allenthalben Mick Karn kommt in den Sinn, doch die lebendig schillernde Musik hat nichts mit den kühlen Klanglandschaften der verstorbenen Ikone zu tun, sondern mutet wie der Soundtrack zu einem Roadmovie an, dessen Hauptcharaktere durch östliche Einöden reisen.
Der Momentaufnahme (gniedelnde Gitarre, Drumsolo) „Interlude“ schließt sich das zwölfminütige Finale „Within Our Given Time“ an, ein trotz des Titels nicht fieberhaft schöpferisches Stück. Zu Beginn ertönt eine kratzige Gitarre wie aus dem Transistorradio, dann perkussive Drums und Bass. Eine Weile verharrt diese Einheit bei einem entspannt weit gefassten Thema, und wie der Sound unterschwellig dichter wird, bricht flugs alles zusammen, und im Hintergrund ertönt ein spukhaftes Flirren vor allerlei nicht kategorisierbaren Geräuschen. Die Klampfe kämpft dagegen an und gewinnt schließlich, sodass man sich abermals dort wiederfindet, von wo aus der Reigen begann – ein Rondo der anderen Art und sehr gelungen.
FAZIT: „The Universal Cure“ ist zwar kein Allheilmittel, könnte aber alle jene eines Besseren belehren, die bei Jazz an elitären und unverständlichen Popanz denken. Dem OSKAR RÓZSA TRIO ist ein stimmungsvolles, teilweise cineastisches Album in diesem Stil gelungen, das mit beträchtlichen Post-irgendwas-Einflüssen den Weg in eine mögliche Zukunft weist, wo andere ihr Jazz-Heil im Elektronischen und Tanzbaren suchen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Dance Of Paradigms
- Universe
- The Universal Cure
- Preparation No 1
- Interlude
- Within Our Given Time
- Bass - Oskar Rózsa
- Gitarre - John Shannon
- Keys - Oskar Rózsa
- Schlagzeug - Martin Valihora
- The Universal Cure (2006) - 11/15 Punkten
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